Einführung
In der Welt des Webdesigns ist der Fortschritt unaufhaltsam. Und der jüngste Zuwachs in der Familie der Web Content Accessibility Guidelines (WCAG), WCAG 2.2, hat gerade sein Debüt gegeben. Sie bringt eine Reihe neuer und aktualisierter Richtlinien mit sich, die einen nachhaltigen Einfluss auf neue und bestehende Designs haben werden. Dies ist ein bedeutender Sieg für integratives Design, da die WCAG 2.2 einen wesentlichen Schritt zur Lösung einiger hartnäckiger Probleme darstellt, die den Nutzern Kopfzerbrechen bereitet haben.
Sicher, die Umsetzung dieser Aktualisierungen ist mit einigem Aufwand verbunden, vor allem, wenn es um die Nachrüstung bestehender Designs geht. Doch der Aufwand lohnt sich zweifellos. Letzten Endes sind diese Bemühungen eine Investition in ein integratives und benutzerfreundliches Produkt für alle. Lassen Sie uns also gleich eintauchen und erkunden, was mit WCAG 2.2 auf Sie zukommt und wie Sie als Designer diese Änderungen nahtlos in Ihre Arbeit integrieren können.
Leitlinie 2.5 - Eingabemodalitäten
Die Richtlinie 2.5 der WCAG 2.2 führt zwei entscheidende Änderungen ein, die sich in erster Linie auf Verbesserungen der Funktionalität jenseits der Tastaturinteraktionen konzentrieren.
2.5.7 Schleppende Bewegungen (AA)
Was sind schleppende Bewegungen?
In diesem Leitfaden wird empfohlen, Ziehgesten, die eine Maus verwenden, mit einfacheren Zeigeralternativen wie Tippen oder Klicken zu replizieren. Beim Ziehen tippt oder klickt man, um die Bewegung einzuleiten, hält den Mauszeiger gedrückt und lässt ihn los, um die Aktion abzuschließen.
Warum ist diese Leitlinie wichtig?
Nicht alle Benutzer sind in der Lage, Ziehgesten korrekt auszuführen, was dazu führen kann, dass sie von bestimmten Funktionen ausgeschlossen werden. Diese Richtlinie kommt Nutzern mit Mobilitätseinschränkungen, Zittern und Problemen mit der Feinmotorik zugute.
Wie Sie diesen Leitfaden in Ihre Entwürfe einbeziehen
Ermitteln Sie, wo Ziehgesten erforderlich sind, und stellen Sie sicher, dass eine alternative Tipp-/Klickgeste zur Verfügung steht, z. B. die Tasten nach oben/unten oder links/rechts. Denken Sie daran, dass die Lösungen je nach Kontext variieren können, daher ist Kreativität der Schlüssel, um die geeignetste Alternative zu finden. Die Ausgewogenheit von Funktionalität und Zugänglichkeit stellt sicher, dass alle Benutzer effektiv mit Ihrem Produkt interagieren können.
2.5.8 Zielgröße (Minimum) (AA)
Was ist die Zielgröße?
Diese Aktualisierung schreibt vor, dass alle Zeigereingaben (z. B. Schaltflächen) mindestens 24×24 CSS-Pixel groß sein müssen.
Warum ist diese Leitlinie wichtig?
Die Vergrößerung der Bedienelemente vereinfacht die Aktivierung, insbesondere für Benutzer mit eingeschränkter Fingerfertigkeit, wenn die Ziele eng beieinander liegen.
Wie Sie diesen Leitfaden in Ihre Entwürfe einbeziehen
Gestalten Sie Ihre Websites und Anwendungen so, dass die Zeigereingaben die Mindestgröße erreichen. Verwenden Sie größere Ziele für wichtige Steuerelemente und vergrößern Sie die Abstände zwischen eng beieinander liegenden Zielen, um das Risiko einer falschen Aktivierung zu verringern.
Leitlinie 2.4 Schiffbar
Diese Richtlinie konzentriert sich darauf, den Nutzern das Navigieren, das Auffinden von Inhalten und das Erkennen ihrer Position innerhalb einer Webseite zu ermöglichen.
2.4.11 Nicht verdeckter Fokus (Minimum) (AA)
Was ist Focus Not Obscured?
Wenn ein Benutzer mit der Tastatur auf ein Element zeigt, muss es zumindest teilweise, idealerweise vollständig, sichtbar sein. Dies stellt sicher, dass die Nutzer ihre Position kennen und erleichtert die Navigation.
Warum ist diese Leitlinie wichtig?
Verdeckte Fokuselemente können zu Verwirrung und falscher Seitennavigation führen. Nutzer mit Verletzungen durch wiederholte Belastung oder anderen Behinderungen profitieren von dieser Anforderung.
Wie Sie diesen Leitfaden in Ihre Entwürfe einbeziehen
Berücksichtigen Sie bei der Gestaltung die Tabulatorreihenfolge und die Tastaturnavigation. Im Idealfall sollten Sie sicherstellen, dass das Element mit dem Fokus immer sichtbar ist. Wenn dies nicht möglich ist, reduzieren Sie die Fälle, in denen Fokuselemente verdeckt sind.
2.4.12 Fokus nicht verdeckt (Erweitert) (AAA)
Dieses AAA-Erfolgskriterium schreibt vor, dass das fokussierte Element vollständig sichtbar sein muss, ohne dass es durch einen vom Autor erstellten Inhalt verdeckt wird.
2.4.13 Fokus Erscheinungsbild (AAA)
Dieses Erfolgskriterium hebt die Fokusindikatoren auf die nächste Stufe und verlangt, dass die Fokusindikatoren bestimmte Anforderungen an Kontrast und Größe erfüllen.
2.4.14 Fokus Erscheinungsbild (erweitert) (AAA)
Dieses Kriterium geht über die Mindestanforderungen hinaus und setzt weitere Kontrast- und Größenstandards für Fokusindikatoren durch.
Leitlinie 3.2 Vorhersehbar
Dieser Leitfaden soll dafür sorgen, dass Webseiten vorhersehbar erscheinen und funktionieren.
3.2.6 Konsistente Hilfe (A)
Was ist konsistente Hilfe?
Dieser Leitfaden fordert die konsequente Platzierung von Hilfsmechanismen, einschließlich menschlicher Kontaktangaben, Selbsthilfeoptionen und automatisierter Mechanismen wie Chatbots, auf allen Webseiten.
Warum ist diese Leitlinie wichtig?
Die konsequente Platzierung von Hilfen erleichtert es den Nutzern, insbesondere denjenigen mit Behinderungen, während ihrer gesamten Reise Hilfe zu erhalten.
Wie Sie diesen Leitfaden in Ihre Entwürfe einbeziehen
Stellen Sie sicher, dass die Hilfemechanismen einheitlich platziert und leicht zugänglich sind und einem einheitlichen Designmuster auf allen Seiten folgen.
Leitlinie 3.3 Unterstützung bei der Eingabe
Dieser Leitfaden hilft den Benutzern, Fehler zu vermeiden und zu korrigieren.
3.3.7 Redundanter Eintrag (A)
Was bedeutet Redundanter Eintrag?
Von der redundanten Eingabe von Informationen wird abgeraten. Die vom Benutzer eingegebenen Informationen sollten automatisch ausgefüllt werden oder leicht verfügbar sein, wenn sie in derselben Sitzung erneut benötigt werden.
Warum ist diese Leitlinie wichtig?
Durch die Verringerung der Notwendigkeit, Informationen mehrfach einzugeben, wird der kognitive Aufwand verringert und die Benutzerfreundlichkeit verbessert.
Wie Sie diesen Leitfaden in Ihre Entwürfe einbeziehen
Implementierung von Mechanismen, um bereits eingegebene Informationen bei Bedarf automatisch zu ergänzen.
3.3.8 Zugängliche Authentifizierung (Minimum) (AA)
Was ist barrierefreie Authentifizierung?
Dieses Kriterium rät davon ab, Rätsel oder kognitive Tests (wie CAPTCHAs) für die Anmeldung zu verwenden. Solche Tests können für Benutzer mit kognitiven Einschränkungen eine Herausforderung darstellen.
Warum ist diese Leitlinie wichtig?
Die barrierefreie Authentifizierung gewährleistet, dass Menschen mit Behinderungen uneingeschränkt an Online-Aktivitäten teilnehmen können. Sie beseitigt Barrieren, die Nutzer mit visuellen, kognitiven, motorischen oder anderen Beeinträchtigungen daran hindern können, auf wichtige Dienste zuzugreifen, Einkäufe zu tätigen oder an verschiedenen Online-Interaktionen teilzunehmen.
Wie Sie diesen Leitfaden in Ihre Entwürfe einbeziehen
Entwerfen Sie Login-Interaktionen, ohne sich auf Rätsel oder kognitive Tests zu verlassen.
3.3.9 Zugängliche Authentifizierung (erweitert) (AAA)
Dieses Kriterium auf AAA-Ebene geht noch weiter und verbietet die Erkennung von Objekten oder vom Benutzer bereitgestellten Bildern oder Medien während des Anmeldevorgangs.
All das, um zu sagen...
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die WCAG 2.2 eine Reihe von Verbesserungen mit sich bringt, die nicht nur die Zugänglichkeit, sondern auch das gesamte Nutzererlebnis verbessern. Als Designer haben Sie die einmalige Gelegenheit, das Web von Anfang an inklusiver und benutzerfreundlicher zu gestalten. Wenn Sie diese Änderungen annehmen, erfüllen Sie nicht nur die Anforderungen, sondern arbeiten aktiv daran, ein nahtloses und zugängliches Online-Erlebnis für alle Nutzer zu schaffen.